HRC-Hitzetool

Mit dem HRC-Hitzetool lässt sich abschätzen, wie Anpassungsmaßnahmen wirken und ist zweigeteilt in:

a) Das Gebäudetool, das der qualitativen Einschätzung der Hitzebelastung von Innenräumen in Wohngebäuden sowie der Wirksamkeit verschiedener Anpassungsmaßnahmen dient

b) Das Freiraumtool erlaubt eine orientierende, quantitative Einschätzung der Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen im Freiraum. Dabei wird die Auswirkung auf das menschliche thermische Wohlbefinden mit einem bioklimatischen Index bewertet. Zusätzlich sind Wirkungen hinsichtlich der Biodiversität und der Kohlenstoffspeicherung qualitativ beschrieben.

 

… dient der ersten qualitativen Einschätzung der Hitzebelastung von Innenräumen in Wohngebäuden sowie der Wirksamkeit verschiedener Anpassungsmaßnahmen und ist sehr einfach und nutzerfreundlich aufgebaut. Hierfür wird auf Basis von thermischen Gebäudesimulationen, die im HeatResilientCity-Projekt durchgeführt wurden, zuerst die aktuelle Hitzebelastung eines Raumes in einer fünfstufigen Ampel dargestellt.


Dazu muss im Tool die Lage des Raumes im Gebäude (Geschoss und Fensterorientierung), die Größe der Fenster, die Bauweise der Wohnung und die Möglichkeiten zur Fensterlüftung angegeben werden.


Im zweiten Schritt ist die zu bewertende Anpassungsmaßnahme, wie z.B. außenliegender Sonnenschutz oder Gründach, im Tool auszuwählen. Die Wirksamkeit der Maßnahme auf die Hitzebelastung im betrachteten Raum wird über die Änderung der fünfstufigen Ampel dargestellt (siehe Abbildung). Somit kann auf sehr schnelle und einfache Weise eine erste Einschätzung der Hitzebelastung von Innenräumen sowie die Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen erfolgen.

Wichtig zu erwähnen ist, dass das Gebäudetool nicht die detaillierte Analyse der Hitzebelastung in Gebäuden durch detaillierte Betrachtungen wie z.B. mittels Gebäudesimulationen ersetzt. Es dient lediglich der ersten Einschätzung.

 

… basiert auf Stadtklimasimulationen mit dem etablierten Stadtklimamodell ENVI-met. Durch deren hohe räumliche Auslösung wird eine detaillierte Zuordnung des Modells zur Realität möglich. Mit dem Freiraumindikator ist die Bewertung von Anpassungsmaßnahmen für verschiedene Sommermonate sowie Tages- und Nachtzeiten möglich. Diese Möglichkeit der zeitlichen Differenzierung bei der Bewertung von Anpassungsmaßnahmen stellt ein weiteres innovatives Merkmal gegenüber bereits existierenden Toolangeboten dar.


Grundlage des Freiraumindikators bilden extrahierte Modellflächen, die verschiedene Anpassungsmaßnahmen und Zustände repräsentieren können. Dabei wurde darauf geachtet, dass eine Vielzahl von Oberflächencharakteristiken wiedergegeben wird (z.B. Baumflächen, versiegelte Fläche, unterschiedliche Anteile von Baum und Wiese) und Straßen unterschiedlicher Ausrichtungen gewählt wurden, um möglichst viele Szenarien adressieren zu können.


Wie wirksam eine mögliche Anpassungsmaßnahme bezüglich der Reduzierung von Hitzebelastung ist, zeigt ein Vergleich zwischen dem gewählten Ausgangszustand und der gewählten Anpassungsmaßnahme sowohl beim Freiraumindikator als auch beim Gebäudetool. Ein Ampelsystem macht schnell deutlich, wie wirksam eine Maßnahme ist.


Zusätzlich werden Effekte der Ökosystemdienstleitungen der Ausgangsfläche und der Fläche mit Anpassungen bewertet, wie Erholungswert, Naturerfahrung, Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung.


Das Tool ist in Zusammenarbeit der Technische Universität Dresden (Professur für Meteorologie) und des Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) im Verbundprojekt „HeatResilientCity“ entstanden.